Die Solinger bitten zum Tanz auf der Klinge
Seitdem ich mich für längere Läufe interessiere, steht der Klingenpfadlauf rund um die „Klingenstadt Solingen“ ganz weit oben auf meiner Wunschliste.
Bislang hatte ich noch nicht das Vergnügen, doch am vergangenen Sonntag war es endlich so weit:
Meine erste Teilnahme stand an.
„Mitten in der Nacht“ um 5 klingelte bereits der Wecker.
Ich sage es immer wieder: das frühe Aufstehen ist das Einzige, was mich am Ultra-Laufsport manchmal wirklich stört 😉
In diesem Fall war die Startzeit um 7 Uhr aber wirklich nicht zu früh gewählt, denn zum Einen kündigte der Wetterbericht wieder einen heißen Sommertag an (und es wurde noch heißer als gedacht) und zum Anderen möchte man ja auch in freundschaftlicher Atmosphäre nach dem Lauf gemeinsam noch das ein oder andere Erdinger zusammen trinken.
Und so fiel dann nach einem kurzen Startbriefing durch den Veranstalter auch pünktlich der Startschuss am Gräfrather Marktplatz und die Meute von ca. 100 Startern setzte sich gemütlich durch das noch schlafende Örtchen in Bewegung.
Sogleich ging es in lockerem Tempo in den Wald und auf die ersten Trails, gespickt mit zahlreichen Höhenmetern gleich zu Beginn der Strecke.
Laufen im Bergischen Land ist einfach klasse, hier kann man in wirklich toller Natur und Umgebung wunderbar Laufen.
Man läuft eigentlich kaum in der Ebene, irgendwie geht es fast immer irgendwie bergauf, oder bergab.
Insgesamt zeigt meine Ambit an diesem Tag ca. 1850 Höhenmeter D+/- im Ziel.
Wie durch den Veranstalter bereits angekündigt, gibt es nach ca. 6 Kilometern den ersten Verpflegungspunkt. Insgesamt sind es auf der 73,5KM langen Strecke sage und schreibe 12 (!) Verpflegungspunkte. Das finde ich wirklich bemerkenswert im absolut positiven Sinne. Geht der Trend mittlerweile bei vielen Veranstaltungen zur Semi-Autonomie, dass heißt immer weniger Verpflegung (zu teilweise horrenden Startpreisen), so ist es hier genau umgekehrt.

Auch die „bunten Hunde“ der Ultralaufszene waren wieder alle mit dabei – und wir hatten jede Menge Spaß!
Wahnsinn was die vielen Helfer des ausrichtenden Solinger Leichtathletik Club hier auf die Beine stellen!
Alles was man sich wünscht wird hier geboten, angefangen von Wasser, Iso, Cola, Erdinger, Kaffee über Knabbereien, Studentenfutter, Schoki, selbstgebackenem Kuchen, Schmalzbrote, vegetarische Quiche, Äpfel, Bananen, klein geschnittene Energieriegel, bis hin zu Gels, Salz- und Mineraltabletten (bestimmt hab ich noch was vergessen). Wirklich liebevoll gibt es hier alles, was das Läuferherz während so eines langen Laufs begehrt. Eigentlich braucht man überhaupt keinen Rucksack mitzunehmen.
Daher möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei den zahlreichen Helfern und Unterstützern bedanken! Das kann man wirklich nicht oft genug tun!
Sehr schön auch, dass der Lauf als Etappen- und Gruppenlauf ausgeschrieben ist. Das heißt, man kann an jeder der Etappen ein- oder aussteigen. An zwei Orten wird sogar ein Rücktransport organisiert, der ebenfalls bereits im Startgeld enthalten ist.
Kein Wunder, dass sich hier wie so oft bei solchen familiär-freundschaftlichen Events wieder ein großer Teil der Ultralaufszene einfindet.
Wie herzlich es in dieser großen Familie zugeht, habe ich ja schon so oft beschrieben und auch hier war es wieder genau so. Die Kilometer und Stunden fliegen nur so dahin, während man sich „tötternd“ mit ständig wechselnden Gesprächspartnern wieder findet. Gerade gegen Ende zog sich das Feld auch immer weiter auseinander, wurde aber an den Verpflegungsposten immer wieder „eingefangen“.
Heute musste ich ab KM60 durch die große Hitze dann auch richtig beißen, für das Programm an den nächsten Wochenenden dürfte es auch ruhig mal wieder ein paar Grad kühler werden 😉

Siegerehrung – Kuchenbuffet und ein eiskaltes Erdinger Alkoholfrei aus dem Brunnen sind der verdiente Lohn
Alles in allem eine wirklich tolle, sehr herzliche Veranstaltung, die ich uneingeschränkt nur jedem ans Herz legen kann. Für das niedrige Startgeld wird einem hier das Maximum an Ultralaufsport geboten und einmal mehr der Beweis erbracht, dass es nicht immer die Berge und Veranstaltungen die „höher, härter, oder länger“ sind, sein müssen.
Auch wenn diese Rennen ganz sicher ihre Berechtigung haben und ich die Läufe in den Bergen über alles liebe – Manchmal liegen tolle Veranstaltungen direkt vor unserer Haustüre!
Und wer in Solingen einmal an wirklich jedem Verpflegungspunkt mit „olé, olé, olé“ aus dem Megaphon empfangen wurde und dies dann in der Gruppe beim Zieleinlauf in den Ort selbst laut mitgesungen hat, der will sowieso wiederkommen – garantiert!
Laut deiner Beschreibung
klein aber fein!
Find ich auch prima so liebevoll organisierte Volksläufe!
Ja das war wirklich klasse! 🙂
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