One Day @ Powerbar Werk Voerde

Was macht eigentlich Qualität bei Lebensmitteln aus?
Bei frischen Produkten fallen mir sofort eine ganze Menge Kriterien ein, anhand derer man ein gutes, frisches und gesundes Produkt erkennt.
Doch wie verhält es sich bei abgepackten Lebensmitteln? Und wie funktioniert eigentlich „Sporternährung“?

Klar – viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und darüber hinaus möglichst hochwertige und regionale Lebensmittel stehen ganz weit oben auf meiner Liste. Gleichermaßen versuche ich Ungesundes wie zum Beispiel weißes Weizenmehl und Industriezucker immer konsequenter von meinem Speiseplan zu verbannen.
Selbst mein Brot backe ich in letzter Zeit immer öfters selbst.

Doch ab und zu reicht mir das nicht. Hin und wieder greife ich, wie viele andere Sportler auch zu Riegel, Proteinshake und Co, oder „drücke“ mir bei einem besonders anstrengenden Rennen auch mal „ein Gel rein“.
Doch wie erkenne ich hier ein gutes Produkt?

Sponsoren_PowerBarSeit dem späten Sommer diesen Jahres erhalte ich über das „Nutrition Lab“ Unterstützung von Powerbar und konnte seitdem zusätzlich zu den Produkten die ich „schon immer“ verwendet habe, eine Menge zusätzliches und leckeres ausprobieren.

Doch Ende November bot sich mir eine ganz besondere Möglichkeit: Die Firma Nestle, zu der auch die Marke Powerbar gehört, lud im Rahmen eines „Tages der Qualität“ exclusiv einige Teilnehmer des Powerbar Nutrition Lab zu einer Werksführung in die Heiligen Hallen des Werks Voerde ein. Zusätzlich sollte es für uns Sportler auch die Möglichkeit des Austauschs mit den Produktentwicklern mit anschließender Verkostung geben.

Mit Werksleiter Peter Nuffert

Mit Werksleiter Peter Nuffert

Und dies war wirklich eine sehr gelungene Veranstaltung. Zunächst führte Werksleiter Peter Nuffert durch eine Präsentation, in der wir Sportler zunächst einiges über Powerbar und die Firmengeschichte, sowie einiges an interessantem Hintergrundwissen erfahren durften.
Danach ging es dann in die heiligen Hallen – direkt in die Riegelproduktion. Zunächst stand natürlich ein gründliches Händewaschen inkl. Hygieneschleuse, weißem Kittel, Überschuhen und Haarnetz auf dem Programm. Alles ist so hygienisch, hier würde ich mich auch operieren lassen.
Und dann waren wir auch schon mittendrin. Sämtliche Details dürfen wir einsehen, angefangen von der Mischung der Rohzutaten bis zum fertigen Riegel auf der Verpackungsstraße. Ein bißchen kommt so ein „Sendung mit der Maus Gefühl“ auf, aber das ganze wird uns wirklich sehr kurzweilig präsentiert und ausführlichst erläutert. Wirklich sehr, sehr interessant.

Und unglaublich, was hier in der kurzen Zeit an Riegeln durchläuft. Neben der kompletten Produktion für Europa werden hier auch Riegel für Osteuropa und Australien produziert. Und selbst die Baby-Riegel von Alete (gehört auch zu Nestle) laufen hier vom Band!
Zig Millionen Riegel Jahr für Jahr.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Qualitätsrichtlinien für Babynahrung noch einmal um ein Vielfaches höher sind, als die für andere Riegel. Eigentlich logisch, aber wenn man sich die Werte und Zutaten ansieht, dann lohnt sich künftig auch mal der Griff zur Babynahrung – Kein Scherz!

Spaß bei der Produktverkostung

Spaß bei der Produktverkostung

Und dann kam das Highlight der Veranstaltung. Wie versprochen wurde uns die Möglichkeit gegeben, nahezu die komplette Powerbar Produktpalette zu verkosten. WOW!

Schnell fand ich meinen persönlichen Liebling, den ich bis dahin noch nicht kannte – den „Natural Energy Cereal Sweet n‘ Salty“ ein recht salziger, aber sehr fluffiger Riegel, der vor allem dann eine leckere Alternative ist, wenn man nach vielen gelaufenen Kilometern und vielen Süßen Snacks „süß nicht mehr sehen kann“. Entlich mal ein „deftiger“ Riegel – davon dürfte es gerne auch noch mehrere Varianten geben!
Den werde ich in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch sehr genau unter die Lupe nehmen und ausführlich testen.

Mein neuer Liebling

Mein neuer Liebling

Zum Abschluss wurde dann noch intensiv mit dem Team der Produktentwicklung diskutiert. Und danach wurden wir dann auch noch reichlich beschenkt. Jeder von uns geht nicht nur mit sehr interessanten Eindrücken, sondern auch mit mehreren Tüten seiner Lieblingsprodukte aus dem Powerbar-Sortiment nach Hause. Inklusive einem breiten Grinsen auf dem Gesicht!

Ich möchte mich ganz herzlich bei Peter Nuffert und dem gesamten Powerbar-Team für diesen tollen Tag bedanken!

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01.07.13 – 18.11.13 – Viel passiert

Liebes Trainingstagebuch,

ich weiß, ich habe dich in den letzten Monaten wirklich vernachlässigt.
Doch es ist soooo viel passiert, da weiß ich kaum, wo ich anfangen soll.
Zunächst der heiße Sommer mit dem tollen Gemeinschaftslauf in den berühmt-berüchtigten Hagen Hills auf Einladung vom Soulrunner.
Oder die Trails rund um das Schloss Landsberg.

Klingenpfadlauf

Erfolgreich beim Klingenpfadlauf in Solingen

Und dann kamen sie auch schon, die ersten Highlights der Saison.
Schlag auf Schlag ging es erst nach Solingen zum Klingenpfadlauf und direkt im Anschluss auf Einladung von Mammut in die wunderschöne Schweiz zum Irontrail nach Davos.
Der Allgäu Panorama Ultra wurde zum Marathon. Premiere für Sanne auf dieser Distanz und ein lockerer Trainingslauf für mich.
Und dann kam er, der CCC beim Ultra-Trail du Mont Blanc. Einfach unvergesslich.

Dann gab es wieder gute Nachrichten, im Rahmen des Nutrition Labs werde ich nun von Powerbar unterstützt und erhalte ein schönes großes gesponsertes Paket mit Riegeln, Iso, Gels und Co! Yeah!

Tja und dann war da noch der Röntgenlauf, den ich endlich im dritten Anlauf auf der Ultradistanz durchgelaufen bin.
Und schwupps, schon ist es Herbst. Die Jahreszeit, die ich so liebe, egal ob es stürmt oder regnet – im Herbst muss ich einfach raus!

Und nun? Auch wenn mein Zugspitz-Projekt bislang unerfüllt blieb, hatte das Jahr viel zu bieten. Viele neue Lauf-Bekanntschaften wurden geknüpft und ältere Freundschaften vertieft. Es war meistens toll und immer herzlich. Ich habe viel dazu gelernt und bis auf ein paar kleinere Zipperlein blieb ich auch von Verletzungen verschont.
Was für ein glückliches Lauf-Jahr! Doch dies ist noch nicht der Abschluss. 😉

Am Freitag Nachmittag geht es nach Voerde ins Powerbar-Werk.
Besichtigung, Produkttests und Austausch mit anderen Sportlern stehen auf dem Programm – darauf freue ich mich!

http://www.kleiner-kobolt.de/

Der kleine KoBoLT

Jaaaaa und daaaaaann…. geht es am Samstag Morgen nach Bonn!
Heute kam die Einladung zum „Kleinen KoBoLT“. So steht in diesem Jahr doch noch mal ein Trail über 106 Kilometer und 3361 KM D+ auf dem wunderbaren Rheinsteig von Koblenz nach Bonn an.

Es ist viel passiert… und es liegt noch viel vor mir –
Was für ein großartiges Lauf-Jahr!

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Röntgenlauf 2011-2013

Wie alles anfing… und wie es weiter geht, oder: Alles Banane!

Der Röntgenlauf und ich. Ich und der Röntgenlauf. Mit diesem Lauf verbinde ich unweigerlich eine Geschichte, die in diesem Jahr um das Kapitel 3 erweitert wurde.
Wäre dieser Landschaftslauf rund um Remscheid im schönen Bergischen Land ein Buch und ich suchte einen Titel dafür, wäre „Es kommt immer alles anders als gedacht“ ziemlich passend. Oder „Lauf einfach mal los und lass dich überraschen“.
Oder „So fing alles an“.

Röntgenlauf 2013

Ein kurzer Rückblick auf Kapitel 1 und 2

Kapitel 1 (2011) – Guten Tag, ich bin der Mann mit dem Hammer

Nach meinen ersten Trail-Gehversuchen bei „Keep On Running“ in Sankt Wendel (3 Tage und 55KM mit reichlich Höhenmetern) und einigen kürzeren Trail- und Lanschaftsläufen fixt mich Dealer Rolli von WAT Läuft mit „Langen Läufen“ an.
„Musst du machen, iss direkt vor der Haustür, iss wie ein Familientreffen“.
OK geht klar, das Schöne beim Röntgenlauf rund um Remscheid ist, dass man zwischen 3 Strecken auswählen kann. Entweder Halbmarathon, Marathon, oder die volle Runde mit 63,3 Kilometern. Ich entscheide mich für den Marathon. Coole Strecke fürs erste mal überhaupt. Keine Ahnung von nix. Pace, na klar – wie beim Straßenlauf! Krämpfe ab KM25 und den Mann mit dem Hammer ab KM 35 kennengelernt.
Körperlich bei KM 42,2 am Ende, aber glücklicher Marathon Finisher.
Vom Trail angefixt und von der Langstrecke infiziert, hab ich für mich eine neue Leidenschaft entdeckt.
Und die Erkenntnis gewonnen, dass es in der Ultra-Laufszene scheinbar normal ist, dass man Schmalzbrote, Bier und Prosecco auf der Strecke gereicht bekommt. Irgendwie geil.

Kapitel 2 (2012) – Keine Lust mehr

Röntgenweg

Der Röntgenweg, beim Röntgenlauf heißt das: Immer dem ‚R‘ entlang!

Ein Jahr mehr voller Erfahrung, Kilometern und vor allem Höhenmetern in den Beinen. In der Zwischenzeit viele kürzere Rennen, weitere 3 Marathons und 4 Ultras auf den Trails Europas gefinisht. Viel in den Bergen gewesen.
Auch mal die Seite gewechselt und bei der TorTour de Ruhr eine Nacht und einen halben Tag lang bei Rolli mit Susi, Tete und Jesko den VP gerockt. In der Ultra-Laufszene angekommen und herzlich aufgenommen worden.

Ich bin körperlich fit und dieses mal soll es zum Saisonabschluss der Ultramarathon werden.
Bier und Prosecco werden verschmäht, klar – der Ultra soll nicht nur gefinisht, sondern auch mit einer guten Zeit abgeschlossen werden.
Bei Kilometer 42,2 bin ich über eine halbe Stunde schneller als im Vorjahr und immer noch körperlich voll da. Mental ist da aber ein großes Loch. Irgendwie hab ich überhaupt keine Lust mehr. Ich drehe um, laufe zurück zum Schwimmbad und hole mir meine Medaille. Wieder Marathonfinish und etwas bedröppelt… Auch eine Art von Lehrgeld.

Kapitel 3 (2013) – Alles Banane

Dealer Rolli

Dealer Rolli hat alles im Blick…

Nach einem schwierigen Start in das Laufjahr 2013 mit einigen Renn-Absagen war ich vor allem viel in den Bergen unterwegs.
Über das späte Frühjahr und den Sommer bin ich bei 5 Ultras und dem Allgäu Panorama Marathon an den Start gegangen und habe auf Strecken jenseits der 100KM Marke Neuland für mich entdeckt.
Nach meinem Saisonhöhepunkt und dem Finish beim CCC, einem Lauf des Ultra-Trail du Mont Blanc hatte ich mir selbst eine Wettkampfpause verordnet und bin die letzten 2 Monate nur sporadisch „mal kurz durch den Wald gejoggt“.
Eine Lebensmittelvergiftung auf der Rückreise vom Urlaub hat nicht gerade zu einer stabilen Form beigetragen und ein einziger „längerer Lauf“ über 23 Kilometer auf einem Teil der Originalstrecke des Röntgenwegs eine Woche zuvor hat sich dermaßen hart angefühlt, dass ich mit dem Gedanken spiele, auf Halbmarathon zu verkürzen. Wenn überhaupt. Ich fühle mich überhaupt nicht fit und Lust habe ich eigentlich auch keine.

Azubi Tete

…während Azubi Tete fleißig Hokas verkauft

Aber wenn man schon einen gesponserten Startplatz vom Team Erdinger Alkoholfrei hat, dann geht man auch an den Start.
Außerdem möchte ich endlich mal einen langen Lauf gemeinsam mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen und Lauffreund Jörg machen.
Ach ja und Sanne will beim Halbmarathon Gas geben, also genug Gründe sich doch aufzuraffen!
Außerdem wäre da noch der „Kleine Kobolt“ Ende November, mit einer Renndistanz von 106 Kilometern und knapp 3500 Höhenmetern D+, bei dem ich noch auf einen Startplatz spekuliere und für den ich einen längeren Trainingslauf jetzt gut gebrauchen könnte.
Also geht es am Vorabend zur Startnummernausgabe und zur Pasta Party nach Remscheid.

Dort ist es wie immer ein großes „Hallo“ innerhalb der lokalen Ultra-Laufszene, von der ich inzwischen auch ein Teil geworden bin. Alle sind sie wieder am Start. Und wer es persönlich nicht zur Startnummernausgabe schafft – für den hole ich natürlich auch gleich den Beutel mit ab.

Pasta Party

Pasta spachteln ist angesagt

Schwer bepackt geht’s zu Rolli an den Stand. Kurzer Schnack, dann Pasta gespachtelt und zurück nach Hause. Schließlich ist morgen frühes Aufstehen angesagt, auch wenn wir durch die Zeitumstellung in dieser Nacht ein Stündchen geschenkt bekommen.

Am nächsten Morgen stehen wir pünktlich um 08:30 Uhr am Start inmitten vieler bekannter Gesichter. Jörg und ich finden schnell ein lockeres gemeinsames Tempo und verfallen in die ein oder andere Plauderei. Zugegeben, wir sind recht langsam unterwegs, aber das ist uns beiden heute absolut egal. Jörg ist für den Marathon gemeldet und will dort auch das Rennen beenden und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich heute auch nicht weiter laufen werde.

Gute Laune am Start

Gute Laune am Start

Doch der erste Halbmarathon vergeht fast wie im Flug. Das Wetter ist viel besser als angekündigt und ich schwärme Jörg vom Prosecco-Stand mitten im Wald vor.
Wir beschließen, dort erstmalig einen zu nehmen und eine lustige Fotosession zu machen, doch wir werden enttäuscht.
No Prosecco this Year.
Also weiter Richtung Halbmarathon-Ziel, denn mittlerweile haben wir Appetit bekommen. Beim Röntgenlauf gibt es auf der ersten Halbmarathon-Strecke, obwohl diese identisch mit den Langstrecken ist, nur Wasser und Tee und nix zu beissen.

Aber ich erinnere mich an den Verpflegungsposten bei Kilometer 22, bei dem es in der Vergangenheit immer leckere Schmalzbrote und auch sonst allerlei Kulinarisches gab.
Am VP angekommen, erleben wir aber die zweite Enttäuschung des Tages.
Wir sehen gerade noch, wie der VP halb abgebaut wird. Wir bekommen noch etwas zu trinken und die letzten Reste Bananen. Alles aufgefuttert.

No Prosecco this year

Sind die Proseccos etwa nach Malle ausgewandert?

Sind wir so langsam?
Durchgangszeit im 6:45er Schnitt.
Nicht gerade schnell, aber auch nicht so langsam, schließlich sind wir bei einer Ultramarathon-Veranstaltung!
Doch leider wiederholt sich dieses Schauspiel noch einige Male. Überall nur noch letzte Reste von Bananen.
Unserer Stimmung tut das aber nicht wirklich einen Abbruch, es entwickelt sich eher während des Rennens zu einem Running-Gag – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wir genießen den gemeinsamen Herbstlauf und auch die gelegentlichen Sturmböen und Regenschauern machen uns nichts aus.

Noch immer gute Laune unterwegs

Noch immer gute Laune unterwegs

Dennoch müssen wir heute 34 Kilometer laufen bis wir das erste Mal etwas ordentliches zwischen die Zähne bekommen. Müsliriegel und: Die letzten Ecken von belegten Brötchen.
Jörg, der heute definitiv mit einem Marathon-Finish aufhören wird, möchte jetzt auch nichts mehr essen. Ich bin jedoch sehr happy, denn ich fühle mich so frisch, dass ich heute definitiv durchlaufen werde und da tut etwas Energie richtig gut.
Fast euphorisch bedanke ich mich bei den Helfern.
Im Marathon-Ziel mache ich ein Finisher-Foto von Jörg und dann geht es für mich weiter auf das letzte Drittel der Strecke.
Auch dieses laufe ich bis auf ein paar knackige Steigungen recht locker durch und freue mich, bei Kilometer 57 heute endlich auf einen VP zu treffen, der „alles hat“.

Wiedervereint im Ziel

Wiedervereint – mit Jörg im Ziel

Was für ein Luxus. Essen mag ich jetzt auch nicht mehr, aber ich gönne mir eine heiße Brühe und einen Schluck Bier und laufe dann Richtung Ziel weiter.
Dort wartet bereits Jörg auf mich und ich treffe auch viele liebe Ultra-Freunde in der Halle, wie das eben bei einem Familientreffen so üblich ist.

All zu lang bleibe ich allerdings nicht mehr, denn ich muss nach Hause.
Ich brauche jetzt erstmal ein großes Schnitzel und ’ne Pommes.

Fazit:

  • Der Röntgenlauf ist eine tolle Veranstaltung, für Einsteiger ideal wegen der unterschiedlichen Streckenlängen und weil man sich während des Rennens noch entscheiden kann, auf welcher Strecke man als Finisher einlaufen möchte.
    Für die ollen Ultra-Hasen ist die Veranstaltung ohnehin längst ein Muss.
  • Ich mache einen Laufwettbewerb sicherlich nicht nur an der Verpflegung fest. Im Gegenteil, da gibt es vieles mehr, was wichtig ist. Und das Meiste dieser Dinge wird beim Röntgenlauf richtig gemacht. Allerdings dürfte es meiner Meinung nach ruhig auch schon heiße Brühe und etwas Obst während des ersten Halbmarathons geben. Und darüber hinaus sollte immer so viel Verpflegung geplant werden, dass für alle noch etwas zu Essen da ist, auch für die langsameren Läufer. Das sollte meiner Meinung nach mit einer Startgebühr zwischen 30 und 40 Euro doch zu machen sein, oder?!
  • By the Way: ein guter Teil der Verpflegungsposten wird nicht vom Veranstalter gestellt, sondern von Vereinen, oder Privatleuten. Kann da der Veranstalter künftig bitte unterstützen und „auffüllen“?
  • Ein großes Dankeschön an die vielen freiwilligen Helfer und Spender!
  • Danke Jörg für wirklich unterhaltsame 42K!
  • Ach ja… Endlich hier den Ultra gefinished!
  • Ich kann keine Bananen mehr sehen

…to be continued in 2014!

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Mein UTMB-Tagebuch 2013 (Teil 4)

Liebes Tagebuch,
mittlerweile ist der CCC schon über zwei Wochen her.

Ob ich meine Finisherweste seitdem schon mal ausgezogen habe? Und wenn… ich würde es hier ganz bestimmt nicht zugeben.

Egal. Meinen Rennbericht habe ich inzwischen in Stein gemeißelt. Die Schmerzen in den Beinen sind verschwunden und auch mein Magen funktioniert wieder wie er soll.
(Exkurs: Es gibt viele Brunnen, aus denen man unterwegs bedenkenlos trinken kann. Aus einem Wasserhahn an einer Kuhwiese kam allerdings nur braune Brühe. Durch einen Rest Iso in meiner Trinkflasche und ziemlich großen Durst hab ich das aber erst nach nem großen Schluck aus der Pulle bemerkt.
Fazit: Ab in die Büsche und eine Woche Magenschmerzen, die pünktlich auf der Rückfahrt eingesetzt haben – so schlimm, dass ich Nachts kaum schlafen konnte)

Zurück zum Thema. Liebes Tagebuch,
ich möchte dich nicht ohne einen Eintrag schließen, der all den vielen lieben Menschen gewidmet ist, die ich während dieser unvergesslichen Woche kennengelernt oder wiedergetroffen habe! Es war großartig mit euch!

Ein ganz besonderer Dank geht an die „Insassen“ des Deutschen Haus in Chamonix!
Allen voran Judy und Thomas, die sich als Organisatoren den Allerwehrtesten aufgerissen haben, um uns die Woche mit zahlreichen Programmpunkten und einer gnadenlos guten Organisation so angenehm wie möglich zu gestalten.
Sponsoren abklappern, Vorträge managen, sich mit der Hausverwaltung auseinandersetzen, den Wünschen möglichst aller Hausbewohner gerecht werden, Pastapartys mit zig Teilnehmern organisieren und und und… das alles ist sicher kein Zuckerschlecken. Und erst recht nicht selbstverständlich!
Ich danke euch für euer Engagement und eure Liebe, die ihr in das Deutsche Haus investiert habt!

Judy deine Kuchen sind ein Traum!

Judy, Reni, Julia, Bei, Patti, Thomas, Tom, Gerald, Axel, Marius, Jan, Bernie, Pierre und natürlich Sanne, ihr seid wunderbar und ich hoffe, dass wir uns alle bald wiedersehen. Wenn nicht kurzfristig, dann gerne auch im nächsten Jahr… ihr wisst schon wo… da wo der weiße Berg ist und die ganzen Bekloppten den (roten) Westen hinterlaufen. 😉

Jan du bist als Chefkoch engagiert!

utmb_abschlussfoto_160913

So. Und nach so viel Lobhudelei möchte ich noch etwas los werden.
Ein paar gut gemeinte Ratschläge.
Oder ganz unbescheiden: Mein ultimatives Fazit. Meine Tipps und Tricks für alle, die auch so eine Weste haben wollen:

    • Ruh dich aus! – Mit müden Beinen an den Start gehen macht es doppelt hart!
    • Schummel dich unbedingt in die erste Startreihe und laufe wie ein Geisteskranker los – Spaß für einen Kilometer garantiert (oder ca. 4 Minuten), die restlichen 100KM (oder mehr – das hängt von deiner Strecke ab) kannst du es dann ja lockerer angehen lassen!
    • Mit müden Beinen in die erste Startreihe schummeln und dann wie ein Geisteskranker los rennen ist Selbstmord!
    • Wohne in einer Location mit möglichst vielen anderen Läufern – erst das macht es richtig wertvoll!
    • Optimiere deine Ausrüstung! Jedes Gramm über solch eine lange Distanz zählt!
    • Nicht jedes Wasser unterwegs ist trinkbar – wenn es scheiße schmeckt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass Scheiße drin ist (sorry)!
    • Bleibe mindestens eine ganze Woche – nicht nur zum Akklimatisieren… hier gibt es so unglaublich viel zu entdecken!
    • Du kannst so viele Bergintervalle trainieren wie du willst – um dich auf diese Berge vorzubereiten, musst du in den Bergen trainieren! Und nur da!
    • Wenn du glaubst, bergauf laufen tut weh, bekommt Schmerz auf den Downhills hier eine neue Definition!
    • Nachts ist es glatt!
    • La Bovine ist Körperverletzung!
    • Assistance ist Gold wert – ein liebes Gesicht unterwegs gibt mentale Kraft für Stunden!
    • Vergiß nicht, rechtzeitig schönes Wetter zu bestellen!
    • Mein erster Satz im Ziel des CCC war „nie wieder“! – Absolut richtig, das nächste mal muss ich wohl den kompletten UTMB laufen!
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Rennbericht CCC/UTMB 2013

Genieße, wenn Du kannst und leide, wenn Du musst

Wer ein wenig im Netz stöbert, wird dieses Zitat von Goethe immer wieder in Verbindung mit Rennberichten zum UTMB finden.
Und ich schäme mich kein bißchen mich ebenfalls dieses Zitats zu bedienen, denn so sehr ich auch recherchiere und nachdenke, mir fällt kein Spruch und kein Zitat ein, dass besser zu diesem Wettbewerb passen würde.

Die Frage ist nur, wieviel Genuß und wieviel Leid steckt in der Veranstaltung? Hätte ich diesen Bericht direkt nach meinem Zieleinlauf geschrieben, wäre die Antwort wohl anders ausgefallen als heute, mit mehr als einer Woche Abstand.
Ich gebe zu, diese Woche habe ich auch gebraucht. Direkt nach dem Finish war ich einfach nur froh, im Ziel zu sein. Der Zieleinlauf war zweifelsohne ein echter Genuß. Rote Weste… endlich mein.

Doch auf dem Weg dort hin, gab es auch jede Menge… na ja, ihr könnt es euch denken.

Guten Morgen Gruß

Ein lieber „Guten Morgen Gruß“ zum Frühstück von unseren Mitbewohnern im Deutschen Haus

Es ist Freitag Morgen. Renntag.
Tag der Wahrheit. Action.

Bereits früh sitze ich am Frühstückstisch des Deutschen Haus in Chamonix mit Sanne, sowie Bernie und Jan, die heute ebenfalls laufen werden.
Unsere Mitbewohner aus dem Haus, haben uns einen ganz lieben Frühstücksgruß hinterlassen.
Bei Hu, unsere Läuferin aus Hong Kong sitzt schon im Bus und ist unterwegs zum Start.

Endlich ist es so weit. Heute werde ich mich der größten Herausforderung meines bisherigen Läufer-Lebens stellen.
Von Courmayeur in Italien wird es über Champex in der Schweiz zurück nach Chamonix, durch die wundervollen Berge rund um das Mont Blanc-Massiv gehen.
Nachdem die Strecke kurzfristig noch etwas verlängert wurde, weiß ich dass ich insgesamt 101 Kilometer und 6100 positive Höhenmeter innerhalb rund eines Tages zurück legen werde.
Der Wahnsinn! Zwar ist der CCC der „kürzeste“ der 4 Wettbewerbe im Rahmen der UTMB-Woche. Dennoch kann man ihn keines Falls als einfach, oder gar als Einsteigerlauf bezeichnen.
Um es mit Thomas Bohne’s Worten zu sagen: egal auf welcher Strecke man startet,
„das hier ist die Champions League“!

Jeder der Läufe des UTMB erfordert eine gewisse Anzahl an Punkten, um sich für das Rennen zu qualifizieren, bzw. einen Nachweis zu erbringen, dass man über ausreichend Erfahrung im alpinen und hochalpinen Gelände verfügt.
Bei mir waren das im Vorjahr der Zugspitz Supertrail und der K78 Swiss Alpine.

Darüber hinaus verlaufen 90% der Strecke des CCC über Singletrails, oftmals durch technisch sehr anspruchsvolles Gelände, man verbringt recht viel Zeit in Höhen über 2000 Metern – hochalpin, verwurzelt, verblockt, durch Bachbetten springend, kletternd.

Pflichtausrüstung

Elektronische Chips zur Zeitmessung befinden sich sowohl an der Startnummer, als auch am Rucksack mit der Pflichtausrüstung. Beides wird abwechselnd an den Kontrollstellen gescannt.

Und nicht zu vergessen:
Die Pflichtaurüstung, die man ständig mitzuführen hat!
Das bedeutet inkl. Wasservorräten einen Rucksack von rund 5 Kilo als ständigem Begleiter.
Es gibt zwar regelmäßig Verpflegungspunkte auf der Srecke, um die eigenen Akkus und die Vorräte wieder aufzufüllen, dennoch ist der Lauf auf „Semi-Autonomie“ ausgerichtet, was bedeutet, dass man jederzeit im alpinen und hochalpinen Gelände auch alleine klar kommen muss.

Also sind ein Rucksack mit Wechselkleidung, warmer Zusatzkleidung, sowie Regen-Überbekleidung, zwei Stirnlampen für die Nacht, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Essen und Trinken als Notrationen, sowie einige zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie zum Beispiel Müllbeutel, oder ein zusätzlicher Trinkbecher (Umweltschutz!) immer mitzuführen und werden während des Rennens auch stichprobenartig auf Vollständigkeit kontrolliert!
Fehlt etwas, drohen Zeitstrafen oder sogar Disqualifikation!
Umweltschutz und Safety First! Und das ist auch gut so.

Angekommen in Courmayeur

Bernie, Jan und ich – angekommen in Courmayeur

Mittelerweile sind wir in Courmayeur am Start angekommen. Der kleine Ort pulsiert bereits und rund 2000 Starter und deren Begleiter drängen sich in den schmalen Talkessel hinein. Ich darf aus dem ersten Startblock starten und sortiere mich erst mal ganz vorne ein.

Ehrlich gesagt habe ich mir anfangs nichts dabei gedacht, aber spätestens als ich in mitten jeder Menge internationaler Trailrunning-Stars stehe,
wird mir klar, was hier gleich passiert.

Nach hinten ist inzwischen eh kein Platz mehr, also bleibe ich jetzt genau dort stehen und genieße die Startprozedur in vollen Zügen.

Startaufstellung

Startaufstellung

Und dann… absolutes Gänsehautfeeling.
Zunächst lauschen wir gebannt den Nationalhymnen der Schweiz, Frankeichs und Italiens. Die sympathische Renndirektorin Catherine Poletti wünscht jedem einzelnen von uns Glück für das Rennen.
Bonne Courage!
Das werde ich in den nächsten Stunden noch öfters hören. Gemeinsam recken alle Läufer die Arme in die Höhe. Eine Tanzgruppe heizt der Stimmung im Publikum noch einmal ordentlich ein. Überall stehen Zuschauer dicht an die Absperrung gedrängt. Blitzlichgewitter.

Wow, allein dafür hat es sich schon gelohnt. Und dann das, worauf alle gewartet haben. Die Musik von Vangelis. Alexander – Accross the Mountains dröhnt in unglaublicher Lautstärke aus den Boxen.
Ich habe das erste mal Tränen in den Augen. Unglaublich, wie emotional dieser Start ist. Noch nie habe ich etwas Vergleichbares erlebt.

Gänsehautfeeling - Unmittelbar vor dem Start

Gänsehautfeeling – Unmittelbar vor dem Start

Countdown. Start. Jubelnde Zuschauer. Noch mehr Blitzlichter. Abgesehen davon, dass ich keine schnellen Läufer behindern möchte, will ich es jetzt voll auskosten und prügele mit der Spitzengruppe den ersten Kilometer im 4er Schnitt durch die engen Gassen von Courmayeur.
Als die Straße etwas breiter wird und in den ersten Anstieg über geht, nehme ich Dampf raus und lasse jede Menge schnelle Läufer, die es noch eiliger haben als ich, an mir vorbei ziehen ohne ihnen im Weg zu sein…

Im Nachhin kann man sich die Frage stellen, war das übertrieben? Vielleicht sogar etwas überheblich? Keine Ahnunung. Aber ich kann definitiv sagen: Das war der geilste Start und eines der krassesten Erlebnisse meiner bisherigen Läufer-Karriere 🙂 Unglaublich, diese Stimmung, diese Emotionen, allein vom Start werde ich noch lange zehren.
Ich weiß nicht, ob ich es noch mal so machen würde. Wahrscheinlich würde ich es beim nächsten mal ruhiger und vor allen Dingen vernünftiger angehen. Allerdings kann ich es jedem der mutig genug ist, nur empfehlen das bei so einer genialen Veranstaltung auch mal auszuprobieren.
Vorausgesetzt, man behindert niemanden und man läuft sich nicht gleich zu Beginn zu sehr kaputt.

Publikum in Courmayeur

Beim Start in Courmayeur ist der ganze Ort auf den Beinen

Es dauert nicht lange und die Straße wird zum Weg, dann zum Trail und dann geht es auch schon steil bergauf.
Und zwar in den folgenden 8 Kilometern gleich mal von 1100 Metern rauf auf 2550 Metern.
Der Spaß nennt sich Tête de la Tronche und ist gleich zu Beginn des Rennens der höchste Berg der Strecke.
Höher sogar,
als auf der Strecke des UTMB. Wir laufen einen „Extraschleife“, die dazu dienen soll das Feld auseinander zu ziehen, bevor es auf die Original-Strecke des UTMB geht.
Und das gelingt schon ganz gut. Echt selektives Teil. Genauer formuliert BRUTAL!
Ich habe während der Vorbereitung auf dieses Rennen unzählige Trainingskilometer hinter mich gebracht. Jede Menge Höhenmeter bin ich gelaufen. Bin oft in den Bergen gewesen und wenn Bergintervalle anstanden, habe ich immer eines mehr gemacht, um mich auf diese Herausforderung vorzubereiten.

Aber dieser Anstieg ist mit nichts zu Vergleichen, was ich im Vorfeld gelaufen bin.
Nicht mit den ganzen Bergläufen. Nicht mit dem Zugspitz-Ultratrail und auch nicht mit dem krassen Aufstieg zum über 2600 Meter hohen Weißhorn beim Swiss Irontrail.
Der Tête de la Tronche besorgt es mir gleich zu Beginn des Rennens mal so richtig.

Ausblick vom Tête de la Tronche

Ausblick vom Tête de la Tronche, dem höchsten Punkt der Strecke

Ich habe das Gefühl, meine Lungen rasseln wie eine alte rostige Eisenbahn. Im Gänsemarsch werde ich von den anderen Läufern förmlich den Berg rauf gedrückt.
Pause machen? Geht nicht.
Purer Singletrail.
Überholen lassen? Geht auch nicht.
Purer Singletrail.
Also rauf. Und weiter.
Und weiter rauf. Und noch weiter.
Hat das Ding auch mal ein Ende?
Unglaublich.

Ich sehe etwas Gelbes. Eine Notkapsel für die Helfer am Gipfel.
Hier werden wir Läufer das erste mal gescannt, wir sind oben. Au Backe. Schwindel und Kopfschmerzen hatte ich noch nie bei einem Lauf.

Ich bin im Krieg. Heute wird es nicht mehr um eine Platzierung, oder um eine gute Zeit gehen. Nur noch ums nackte Überleben. Was für krasse Gedanken!
Ich denke zwar nicht ein einziges mal ans Aufgeben, dennoch beginnt sich das Gedanken-Karoussell bereits heftig zu drehen.
Mein größter Feind heißt jetzt schon „Cut Off“.
Das ist die Maximalzeit, die man benötigen darf, um die jeweiligen Kontrollpunkten zu erreichen.
Und diese Cut-Off-Zeiten sind recht ambitioniert, da sich die Läufer des CCC und des UTMB, die auf gleicher Strecke laufen, niemals treffen sollen.
Weiter geht es über eine Gipfelkette und einen leichten Downhill. Wir bleiben eine Weile deutlich über 2300 Meter und Wortspiele zu „Gratwanderung“ hämmern durch meinen Schädel. Immer noch Schwindel. Wo bleibt denn nur dieser erste verdammte Verpflegungsposten?
Die Trails hier oben sind zu meinem Glück nicht besonders technisch und bis auf ein paar steile Downhill-Passagen in denen meine Oberschenkel weinen recht gut zu laufen. Heute kann ich heute die sonst so geliebte Downhill-Lauferei nicht genießen und ich quäle mich vorwärts.

Eindrucksvolle Bergwelt im Aostatal

Eindrucksvolle Bergwelt im Aostatal

Dann endlich. Refuge Bertone. VP1. Wieder werden wir gescannt, ein Vorgang der bald zur Gewohnheit werden soll und der allen daheim gebliebenen Zuschauern Auskunft über Zwischenzeiten „ihrer“ Läufer gibt.
Ich poste eine Nachricht und ein Bild auf Facebook. Ich glaube im Nachhinein klang das ziemlich wehleidig. Mir geht’s gelinde gesagt gerade aber auch richtig sch*****!

Pause.

Ich organisiere mir erst einmal eine heiße Brühe und etwas kaltes zu Trinken, ein Stück Kuchen und etwas zu knabbern.
Ich sitze auf einer Bank und ein großer Teil des Feldes zieht an mir vorbei. Gedanken über die weitere Strategie.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, mache ich mich locker auf den Weg zum nächsten Verpflegungspunkt.
Nur 7 Kilometer sind es von hier, ohne größere Auf- und Abstiege. Nur jeweils ein paar hundert Höhenmeter.

Refuge Bertone

Welch wunderbare Aussicht von der Hütte des Refuge Bertone

Die Bergwelt in der ich mich jetzt bewege ist phantastisch. Unglaubliche Aussicht. Ich erreiche das Refuge Bertone, meinen nächsten Verpflegungspunkt.
Kurzer Medical Check. Schön Lächeln und nix anmerken lassen.
Die Wahrheit: Noch immer Kopfschmerzen, noch immer Schwindel. Im Kopf rechne ich die maximal mögliche Pausenzeit aus, ohne in die Gefahr des Cut Off zu kommen.

Wieder Pause.

Wieder diese leckere Brühe mit Nudeln, die mir wirklich gut schmeckt und die ich im Laufe des Rennens an wirklich jedem VP zu mir nehmen werde.
Ich entschließe mich, mein gesamtes Gerödel abzulegen und mich erst einmal mit etwas zu Essen und zu Trinken in die Sonne zu setzen und lasse hunderte Läufer passieren. Dafür geht es mir jetzt endlich etwas besser und ich mache mich auf den Weg nach Arnuva.

...und dann läuft es besser

…und dann läuft es besser

Endlich läuft es etwas besser,
wenn auch noch nicht gut.
Mich überholen nun nicht mehr so viele Läufer, aber meine Oberschenkel schmerzen noch immer.
Dann ein langer Downhill. Unterwegs treffe ich ein paar bekannte Gesichter und komme ins Plaudern mit Katharina und Wilco, die ich von der Pasta Party im Deutschen Haus kenne.
Kein Schwindel und keine Kopfschmerzen mehr. Die Beine werden lockerer, endlich geht es etwas besser.

Der erste richtig große VP in Arnuva ist erreicht.

VP Arnuva - Italien

VP Arnuva – Italien

In einem großen Zelt gibt es eine tolle Auswahl an Verpflegung.
Ich brauche neben meiner obligatorischen Brühe noch mehr Deftiges und werde schnell fündig in Form einer Brotzeit mit einem leckeren Käse und herzhafter Salami.
Ich treffe Jan und Bernie.
Jan ist richtig gut drauf.
Auch wenn ich den Verpflegungspunkt noch als erster von uns dreien verlasse, fliegt er bergauf in nur wenigen Minuten wieder an mir vorbei,
während ich kurz mit Eric Tuerlings, dem Organisator des Keufelskopf-Ultratrail plaudere, den ich als Zuschauer zufällig an der Strecke treffe.

Das Aostatal liegt hinter mir

Aufstieg zum Grand Col Ferret. Ein letzter Blick zurück ins Aostatal. Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie wunderschön es dort ist.

Nun wird es wieder etwas steiler.
Der Aufstieg zum zweit höchsten Punkt der Strecke, zum Grand Col Ferret steht an.
Im Klartext bedeutet das, auf den nächsten 5 Kilometern ca. 750 positive Höhenmeter zu überwinden und erneut auf über 2500 Metern Höhe aufzusteigen.
Und hier zeigt sich, wie verrückt das Ultralaufen sein kann, eine Erfahrung die ich in den letzten zwei Jahren schon öfters gemacht habe.
Die körperlichen Probleme weichen.
Der Kopf setzt sich durch,
beflügelt von den wunderbaren Bildern dieser unglaublich schönen Bergwelt.
Ich habe das Gefühl, je höher es nach oben geht und je steiler es wird, ich komme immer besser in den Flow.

Grand Col Ferret 2537 Meter

Grand Col Ferret 2537 Meter

Oben am Pass angekommen, ziehe ich mir erst einmal etwas Warmes an.
Runners High.
Fast schon pervers, ich habe das Gefühl nach 30 Kilometern und 2600 Höhenmetern Renndistanz,
für die ich rund 8 Stunden gebraucht habe, endlich „drin“ zu sein.
Das kenne ich doch schon vom Supertrail vor zwei Jahren,
da ging es mir fast genau so.

Hier verläuft auch die Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Gedanklich ziehe ich einen Strich unter die Probleme der letzten Stunden und bin bereit, es auf dem Downhill in Richtung La Fouly die nächsten 10 Kilometer so richtig krachen zu lassen.
Die Schmerzen in den Oberschenkeln lasse ich an der Grenze zurück.

Auf dem Downhill nach La Fouly

Auf dem Downhill nach La Fouly

Mich inspiriert die Bergwelt rundherum. Wieder Gedanken in meinem Kopf.
Aber alles positiv.
Ich genieße jetzt das Laufen.
Tolle laufbare Singletrails.
Unglaublich schöne Berge.
Der Downhill nach La Fouly ist das Schönste, was ich je in meinem Leben gelaufen bin.
Tränen in meinen Augen.
Hierhin will und werde ich unbedingt noch einmal wieder kommen.
Ich mache weiter Boden auf den Cut Off gut.
Zeit, die ich später noch gut gebrauchen kann. Zu meiner Motivation zähle ich Läufer, die ich überholen kann. 10 -20-50-70 bis La Fouly.

Der Ort kommt für meinen Geschmack fast etwas zu früh. Dennoch bin ich dankbar, als ich das große Zelt erreiche.
Hier gibt es zum ersten mal Orangen, meine Lieblinge auf den Trails.
Ich mixe eine Portion Pasta mit einem süßen Energieriegel, Trockenobst, Salami und Käse. Läufergelüste.
Ein kurzes Stretching und dann weiter auf den Downhill. Es liegen noch einmal 10 Kilometer Abwärtslaufen vor mir.
Es geht super jetzt und ich kann endich das Rennen genießen.

Praz de Fort

Praz de Fort in der Schweiz – Grenzkontrollen finden hier heute nicht statt 🙂

Während des Rennens ist es normal, dass ich meine Trinkflasche immer mal wieder an irgendwelchen Dorfbrunnen auffülle. Das ist kein Problem, überall gibt es hier sauberes Trinkwasser.
So auch an einem Wasserhahn irgendwo zwischen La Fouly und Praz de Fort an einer Kuhweide.

Nicht nachgedacht, aufgefüllt und einen tiefen Zug aus der Pulle genommen.
Ein verhängnisvoller Fehler,
wie sich in den nächsten Tagen noch herausstellen wird.

Bäh das schmeckt sch***** – Im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Brühe wieder weg gekippt, aber ein paar Schluck sind schon im Körper.

Tee und jede Menge Gartenzwerge

Tee und jede Menge Gartenzwerge

Weiter Richtung Ortschaft.
Begeisterte Anwohner scheinen zu wissen, dass die 14 Kilometer, die zwischen den beiden Verpflegungspunkten in La Fouly und Champex-Lac liegen, in den Bergen ganz schön lang werden können.
Daher spendieren sie uns heißen Tee aus ihrem Vorgarten.
Alles voller Gartenzwerge hier in „bester Deutscher Manier“. Die Leute sind unglaublich herzlich. Merci beaucoup. Bonne Courage! Weiter geht’s.

Aufstieg nach Champex-Lac. Nach nahezu 20 Kilometern bergablaufen endlich mal wieder aufwärts. Klappt super. Die Beine sind frei. Mehr als die Hälfte der Strecke ist bereits absolviert. Die Nacht kommt.
Je näher ich Champex komme, desto mehr Zuschauer tauchen rechts und links der Strecke auf. Wir werden gescannt. Mitten im Wald. Lagerfeuer brennen.
Lieder werden gesungen. Die Leute feiern uns. Tour de France Feeling kommt auf. Ohrenbetäubende Anfeuerungsrufe tragen mich den Berg hinauf, hin zum nächsten Versorgungspunkt.
Einer von insgesamt 3 „Assistenzpunkten“, an denen man persönliche Hilfe in Anspruch nehmen darf.

Am Verpflegungspunkt in Champex

Am Verpflegungspunkt in Champex

Dazu erhalten die Begleiter Assistenzkarten, mit denen sie Zugang zu bestimmten Zonen erhalten, in denen sie die Läufer supporten dürfen.
Ich freue mich, endlich Sanne nach 12 Stunden Laufzeit zu sehen.
Ich habe genug Zeit herausgelaufen, um eine richtig große Pause zu machen.
Ich ziehe mich um für die Nacht und bekomme zwei große Teller zu essen.
Einen mit einer sensationellen Pasta, Parmesan, dieser leckeren kleinen Salami und jeder Menge Käse.
Und einen mit Bananen, Orangen, Schoki, Riegeln, Trockenobst und jeder Menge Knabbereien. Mir geht es gut, ich bin glücklich. Klasse Rennen!

Bevor ich Champex verlassen kann, muss ich noch einmal kurz durch den Ausrüstungs-Check. „Nur noch drei Berge“ rede ich mir ein und mache mich auf den Aufstieg nach La Bovine. Über La Bovine habe ich im Vorfeld viel gehört. „Körperverletzung“ soll der Aufstieg sein. 700 harte und teilweise unglaublich steile Höhenmeter erwarten mich. Durch die vielen Geschichten vorab, bin ich zwar bestmöglich mental auf den Berg eingestellt. Dennoch erwischt mich „die Bovine“ wirklich hart.
Ich denke an den „Entsafter“ der „Brockchallenge“. Hier fühle ich mich gerade „schnell-entsaftet“. Loses Geröll, Schotter und das laufen durch einige Bachbetten tun ihr Übriges.
Eben noch gut drauf, bekomme ich jetzt Probleme und ich quäle mich den Berg hinauf. So schnell kann das gehen. Und vielen Mitstreitern geht es hier ganz genau so. Immer mehr Läufer sitzen rechts und links des Wegrands, um sich kurz zu erholen. Teilweise in Schock ähnlichem Zustand und eingehüllt in ihre Goldfolie.

An einem Medical Checkpoint kurz vor dem Gipfel sehe ich fast alle Ausprägungen menschlichen Leids. Im Schein des Lagerfeuers übergeben sich Menschen. Blut strömt aus Nasen. Sanis stechen Blasen mit Kanülen auf. Wie in einem Film läuft das alles vor meinen Augen ab. Wo bin ich denn hier gelandet?
Wenn ich das sehe, geht es mir im direkten Vergleich doch ganz gut.
Am Gipfel angekommen, habe ich einen unglaublichen Ausblick auf die Lichter im Tal. Vor mir, oder besser unter mir liegt Trient. Dort ist auch der nächste große Verpflegungspunkt.
Mit dem Gedanken an ein warmes Zelt und einer längeren Pause begebe ich mich auf den Downhill.
Inzwischen ist so viel Feuchtigkeit auf den Trails, dass die verwurzelten Wege kaum mehr laufbar sind. Zu groß das Risiko eines Sturzes im Schein der Kopflampe.

Verpflegungspunkt Trient

Verpflegungspunkt Trient

Samstag Morgen 01.30 Uhr.
Ich erreiche Trient.
Ich bin müde und erschöpft. Assistence.
Vom Volksfest um mich herum, bekomme ich kaum etwas mit. Mir ist schlecht, aber Brühe geht immer. Selbstgekochte Kartoffeln helfen, wollen aber nicht so richtig rein. Nach einer 45 Minütigen Pause ist das Cut-Off-Gespenst plötzlich wieder da.
Ich muss weiter. Kann und will aber eigentlich gerade nicht. 30 Kilometer und 2 Berge über 2000 Meter liegen noch vor mir. Und natürlich auch zwei zugehörige Downhills. Es gibt hier einen Counter für Rennaufgabe. Läufer drängeln sich dort, wollen es hinter sich haben. Chipcodes werden aus Startnummern herausgeschnitten.
Für mich kommt das garantiert nicht in Frage!

Aufstieg nach La Catogne. Für die 5 Kilometer mit rund 820 Höhenmetern benötige ich ziemlich genau 1 Stunde und 40 Minuten. Für den Abstieg auf der anderen Seite genau so lange. Was würde ich dafür geben, noch einmal Downhills zu laufen, wie in La Fouly. Statt dessen eier ich über technisch sehr anspruchsvolle Singletrails voller Wurzeln, Steinen und sauglatten Passagen irgendwie nach unten und verliere ziemlich viel Zeit.

Motivierende Assistenz in Vallorcine

Motivierende Assistenz in Vallorcine

Grenze zu Frankreich.
Vallorcine.
Letzter Assistenzpunkt.
Ich bin müde und lege mich auf eine Holzbank.
Essen geht fast garnicht mehr.
Aufgeben erst recht nicht.

Kurz bevor ich Vallorcine nach einer halben Stunde Rast verlasse, komme ich am Ausgang wieder an einem Schreibtisch für Rennaufgabe vorbei.
In Gedanken hämmert ein
„F*** You“ durch meinen Schädel. Sorry dafür.

Aber ich will jetzt weiter, ich will ins Ziel. Ich will die rote Finisher-Weste. Ich will den gigantischen Zieleinlauf. Ich will das! Und ich kann! Attacke!

Ich gehe wieder auf die Strecke. Hinauf zum Col des Montets.
Morgendämmerung. Götterdämmerung. Wiederauferstehung. Sonnenaufgang.
Keine Schmerzen mehr, wenn überhaupt, dann höchstens Müdigkeit.
Ich marschiere den Berg hinauf. Cut-Off-Gespenst du kriegst mich nicht.
Jetzt werde ich dir von der Schippe springen. Rauf zum letzten Gipfel, zum Tête aux Vents.

Steinbock

„…Junge reiss dich zusammen, es ist nicht mehr weit bis ins Ziel!“

Der Aufstieg zieht sich unendlich in die Länge. Klettereien über große Felsblöcke.
Der Mont Blanc glänzt im diesigen Morgenlicht.
Nicht nur wir klettern hier.
Vor mir bricht eine Herde Steinwild über den Trail.
Wunderschöne Naturbilder brennen sich für immer in mein Herz.
Neben mir bleibt ein Steinbock stehen, nickt mir zu. Sagt mir: Junge reiss dich zusammen, es ist nicht mehr weit bis ins Ziel!

Gelbe Kuppel. Scan. Kletterei. Weiter nach La Flégère. Letzter Checkpoint. Ganz kurze Pause. Cut Off besiegt. Mein Handy piept. Freunde wünschen mir viel Spaß auf dem letzten 7 Kilometer langen Downhill ins Tal, bevor es auf die 2 Kilometer lange Ehrenrunde durch Chamonix und hinein ins Ziel geht.

Auf der 2 Kilometer langen "Ehrenrunde" durch Chamonix

Auf der 2 Kilometer langen „Ehrenrunde“ durch Chamonix

Laufen kann man das jetzt nicht mehr nennen. Traben. Stolpern. Gehen. Traben. Ich will nur noch nach unten und das gelingt mir eigentlich auch ganz gut.
Die ersten Häuser kommen in Sichtweite.
Dieser Moment, wenn du das erste mal den Sprecher hörst.

Und dann Chamonix. Zuschauer über Zuschauer. Ich treffe Sanne im Ortseingang. Wir liegen uns in den Armen, haben beide Tränen in den Augen.
Jetzt darf ich die letzten Beiden Kilometer genießen. Das Laufen wird auf einmal ganz einfach. Zuschauer. Jubel. Bonne Courage.
Alle rufen deinen Namen.
Noch größere Gänsehaut als am Start.

Noch mehr Zuschauer. Noch mehr Leute rufen deinen Namen. Jubel. Abklatschen. Immer mehr Zuschauer, die sich rechts und links des Wegs an der Absperrung drängen.
Und dann das letzte mal abbiegen auf die Zielgerade zum Place Triangle de l‘Amitié. Ein Teppich ist ausgerollt. Tobende Zuschauer. Ich laufe rein. Ein unglaubliches Gefühl. Ich habe es geschafft.

Zielbereich Place Triangle de l‘Amitié

Zielbereich Place Triangle de l‘Amitié

Championsleage!
Die rote Weste ist mein.
Ich bin überglücklich.
Nie zuvor habe ich eine solche Distanz in Verbindung mit so vielen Höhenmetern an einem Stück in den Bergen bewältigt.

Und mein spontaner erster Gedanke:
Das werde ich sicherlich auch nicht wieder tun! Ich fühle mich demütig gegenüber dem Berg. Mein Respekt für die Teilnehmer auf den noch längeren Strecken ist noch größer, als er ohnehin schon war. Ich bin überwältigt.
Egal auf welcher Strecke du hier startest: Jeder Finisher ist ein Gewinner.
Und jeder Finisher wird auch als solcher vom Publikum gefeiert.

Im Ziel!

Im Ziel!

Und ich bin am Ziel.
Und ich genieße es!
Viele Bekannte sind hier.
Sanne, Chloe und ich feiern.
Die Sonne strahlt.
Ausgelassene Stimmung überall.

Wenn ich heute nach etwas mehr als einer Woche ein Fazit ziehe, bin ich mir sicher, dass ich zum Mont Blanc zurück kehren werde.
Ich habe mich in die Berge verliebt. Hier gibt es noch so viel zu erkunden und bereits während dieser unvergesslichen Woche habe ich mehrfach gesagt, dass ich unbedingt noch einmal wieder kommen muss, auch ohne an einem Wettkampf teilzunehmen.

Ich habe mich in die Herzlichkeit der Leute vernarrt.
Und ich bin dem Charme des UTMB hoffnungslos erlegen.

Glückliche Finisher

Glückliche Finisher und jede Menge rote Westen

Ob ich das nächste mal an einem der Rennen teilnehmen werde, weiß ich nicht.
Wenn ja, dann sicherlich besser ausgeruht als in diesem Jahr.
Den vielen Ultra-Wettkämpfen und Trainingsmarathons im Vorfeld musste ich nach hinten raus doch einen großen Tribut zollen und beim nächsten mal würde ich es noch mehr genießen wollen.
Wer weiß, vielleicht bin ich dann ja auf einer noch längeren Strecke unterwegs?
Qualifikationspunkte für den TDS, den CCC, sowie den UTMB hätte ich genug.

Hängt ja auch vom Losglück ab.

Ich glaube, ich kann mich ja mal bewerben…
nur für alle Fälle…

Streckenprofil

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Mein UTMB-Tagebuch 2013 (Teil 3)

Heute gibt’s nur eines zu sagen:

CCC Finisher 2013

I did it!

CCC Finisher 2013

…und ich hab die Weste!!!

Veröffentlicht unter UTMB 2013 | 5 Kommentare

Mein UTMB-Tagebuch 2013 (Teil 2)

Liebes Tagebuch,

Trailrunning vom Feinsten

Trailrunning vom Feinsten in unglaublicher Landschaft

ich weiß, ich habe dich in den letzten Tagen sehr vernachlässigt.
Bitte entschuldige meine Ausdrucksweise, aber es ist einfach zu geil hier,
um die ganze Zeit vor dem Laptop zu sitzen.
Der Wettergott meint es in diesem Jahr einfach zu gut mit uns.
Wenn man sich das Wetter in den letzten Jahren anschaut, möchte er uns wohl alles, was in den letzten Jahren an Sonne gefehlt hat, zurück geben.

Patagonia lädt ein

Gemeinschaftslauf mit den Patagonia-Botschaftern Chloe Lanthier und Thomas Bohne

Außerdem ist das alles hier einfach unbeschreiblich.
Die Leute. Die Stimmung.
Freundschaft. Sportsgeist. Erlebnis.
In den letzten Tagen war einfach so viel los, ich kann es kaum beschreiben.
Der gemeinsame Lauf mit den Patagonia-Botschaftern am Dienstag zum Beispiel.
Tolle Leute. Geniale Landschaft.
Geile Trails. Einfach nur klasse.

Aiguille du Midi

Aiguille du Midi 3842m

Mittwoch. Der Besuch auf der Aiguille du Midi mit diesen unglaublichen Eindrücken hier.
Mittwoch Abend dann Check In.
Rucksack packen. Kontrolle.
Startnummernausgabe.
Dazwischen immer wieder runter ins Dorf.
Noch irgendwelche Dinge shoppen.
Läufer vom PTL und die ins Ziel kommen anfeuern.
Und immer wieder: Deutsches Haus.
Die Stimmung könnte besser nicht sein.
Klasse Leute. Leckeres Essen. Austausch. Vorträge. Pasta Party. Alles Unglaublich.
Und dieser Ausblick auf den weißen Berg. Wie mit Puderzucker bestäubt. Morgens im Sonnenschein. Abends in den Wolken. Mystisch. Atemberaubend.

Ich bin von Reizen überflutet. Heute total platt.
Ab ins Bett – Morgen früh um 9:00 Uhr ist Start!

Heute nur noch chillen

Heute nur noch chillen

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One Day @ Aiguille du Midi / Chamonix 3842m

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Es ist UTMB-Woche.
Noch immer gibt es viel zu sehen.
Heute war ein ganz besonderer der nah gelegenen hohen Gipfel dran.
Unglaubliches Wetter.
Unglaubliche Aussichten von der Aiguille du Midi,
der Felsnadel im Mont Blanc Massiv,
3842 Meter hoch.
Der Gipfel des Mont Blanc ist zum Greifen nah.
Einfach zu schön, um viele Worte zu verlieren…

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Mein UTMB-Tagebuch 2013 (Teil 1)

Mont Blanc

Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen – Der Mont Blanc und bestes Wetter

Ich weiß garnicht, wie und wo ich anfangen soll.
Es ist Montag.
Ich bin seit gestern Abend in Chamonix.
Ich bin beim UTMB, dem Ultra-Trail du Mont Blanc. DEM Trailevent weltweit überhaupt!
Ich werde auf der Strecke CCC (Courmayeur-Champex-Chamonix) starten.
Keine komplette Umrundung des weißen Bergs,
aber immerhin etwas über 100 Kilometer und ca. 6000 Höhenmeter D+ werde ich laufen, von Italien über die Schweiz zurück nach Frankreich.

Chamonix

In Chamonix. Start und Ziel des UTMB und des PTL

Und das ich überhaupt hier sein darf, habe ich auch einer großen Portion Glück zu verdanken.
Die notwendigen Qualifikationspunkte zu sammeln, war kein großes Problem.
Über die dann folgende Lotterie einen Startplatz zu erhalten, schon eher. Viele bekannte Läufer hatten dieses Glück in diesem Jahr nicht.
Aber ich bin dabei, ich bin hier.
Ich stehe staundend vor dem weißen Berg bei strahlend blauem Himmel und kann es noch immer kaum fassen.
Es ist unglaublich. Es ist wunderbar.

Auch die Unterkunft im Deutschen Haus ist klasse. Alles super organisiert, nette Leute, klasse.
Ich bin gespannt, was mich in dieser Woche noch alles erwartet.

Chamonix Start und Ziel

Hier geht’s los

Dann erst einmal einkaufen, shoppen. *Wow* Unglaublich, was hier schon los ist.
Chamonix scheint in dieser Woche die Welthauptstadt des Trail-Laufens zu sein.
Ein kurzer Besuch im Mammut Store.
Ein Sportgeschäft reiht sich an das nächste. Überall Läufer, Bergsteiger. Absolute Alpine!

Am Nachmittag die ersten Höhenmeter gesammelt und Richtung Brevent gelaufen, geil!

Und am Abend dann bereits beim Start des ersten Wettbewebs von insgesamt vieren.
PTL. Petit Trotte a Leon, was übersetzt so viel heisst, wie der kleine Spaziergang nach Leon.
Klar. Knapp 300 Kilometer bewältigen die Läufer in den nächsten Tagen in 3er Teams in fast vollständiger Autonomie. Unglaublich.

Start des PTL

Am Start des PTL

Auch ein Läufer aus „unserem“ Haus ist am Start. Thomas Eller hat kurzfristig vom UTMB auf den PTL umgemeldet und ersetzt einen Ausfall im einzigen Deutschen Team.
Klasse. Volksfeststimmung in Chamonix. Auch wenn es noch ein paar Tage sind, bis ich am Freitag Morgen um 9 Uhr an den Start gehen darf… das heute war schon mal ein kräftiger Vorgeschmack auf das, was mich erwartet. Ich kann es jetzt schon kaum noch erwarten.

Aber bis dahin gibt es sicherlich noch einiges zu erleben. Ich werde berichten. Bestimmt.

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Allgäu Panorama Marathon 2013

Nächster Halt Chamonix

Allgäu Panorama Marathon

Allgäu Panorama Marathon

In Vorbereitung auf den CCC/UTMB jagt ein Event das nächste.

Vor zwei Wochen noch beim Klingenpfadlauf unterwegs und am Wochenende darauf den Swiss Irontrail gefinisht, sollte als letzter langer Lauf vor Chamonix noch der Allgäu Panorama Ultra auf dem Programm stehen.
Doch bereits beim Ironrail hatte ich gemerkt, dass die vielen langen Läufe in den letzten Wochen doch einiges an Kraft gekostet haben.
Ob ich in Sonthofen nun wirklich starten wollte, war also vollkommen offen.
Aber wenn man schon gemeldet, die Unterkunft organisert und alles geplant hat, kann man ja wenigstens mal hinfahren, oder?

Gesagt – getan und wenn ich schon mal hier bin, dann wird auch gelaufen!

Gute Laune am Start

Gute Laune am Start

Parallel erreicht mich eine Anfrage von Didi. Didi ist in der Ultra-Laufszene bekannt wie ein „Bunter Hund“.
Schließlich gibt es nicht so viele blinde Sportler, die sich solch eine Belastung zutrauen.
Didi hingegen hat schon mehr Marathons und Ultramarathons gefinisht, als viele von uns je in ihrem Leben laufen werden.
Wir einigen uns darauf, dass ich auf die Marathonstrecke ummelde und ihn als Guide begleiten werde.
Außerdem möchte auch noch Sanne ihren ersten Marathon laufen – und das auf dieser Strecke.
Ideale Voraussetzungen für mich, den APM als letzten Long Jogg vor den dann folgenden zwei Wochen Regeneration zu nutzen.

Also einigen wir uns darauf, am kommenden Tag zu dritt an den Start zu gehen.

Gute Laune im Ziel

…und immer noch gute Laune im Ziel

Doch leider kam noch einmal alles anders als gedacht, denn im Verkehrschaos schafft es Didi am folgenden Morgen nicht mehr rechtezitig zum Start und muss leider doch absagen.
Auch nicht schlimm, also laufen Sanne und ich den Marathon zusammen.
Und das hat wunderbar geklappt. Nach gut 6 Stunden gratuliert uns der Veranstalter Axel persönlich im Ziel zum Finish!
Laufen in dieser wunderbaren Umgebung macht einfach nur Spaß. Auch wenn es wirklich heiß war.
Die vielen freiwilligen Helfer an der Strecke standen stets mit Erfrischungen, Duschen aus der Gießkanne und einer unglaublich mitreißenden Art parat und haben das Rennen unglaublich bereichert.
Dafür meinen ganz herzlichen Dank!

Sicherlich komm ich noch mal wieder und hol mir ein „Steinmännle“ für ein erfolgreiches Finish auf der Ultrastrecke.

Und da der Marathon nicht umsonst den Namen „Panorama“ trägt, lasse ich heute einfach mal die Bilder für sich sprechen!

Nur noch wenige Tage bis zum UTMB – Nächster Halt Chamonix!

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